Einsätze – Wir können mehr als nur Feuer löschen

Einsätze – Wir können mehr als nur Feuer löschen

Die Aufgaben der Feuerwehr lassen sich in vier Hauptbereiche unterteilen: Retten, Löschen, Bergen und Schützen. Diese Tätigkeiten sind auch im Feuerwehr-Signet symbolisch dargestellt.

Retten umfasst die Abwendung von Lebensgefahr durch Sofortmaßnahmen, wie zum Beispiel Erste Hilfe oder Maßnahmen zur Wiederherstellung von Atmung, Kreislauf oder Herztätigkeit. Es schließt auch die Befreiung von Menschen aus Zwangslagen durch technische Rettungsmaßnahmen ein – sei es bei Bränden, Verkehrsunfällen oder Naturkatastrophen. Diese Sofortmaßnahmen werden in nahezu jedem Einsatz gefordert.

Die Feuerwehr ist keine gewöhnliche Organisation oder ein Verein, sondern eine Hilfseinrichtung der Gemeinde, die dem Bürgermeister unterstellt ist. Ihre gemeinnützige Arbeit dient der Nächstenhilfe. In der kollektiven Erinnerung der Bürger bleiben Einsätze wie das Schneechaos 2005, das Hochwasser der Jahre 2010 und 2016 sowie der Orkan „Friederike“ 2018 präsent.

Löschen ist die wohl älteste und bekannteste Aufgabe der Feuerwehr. Dabei handelt es sich um den abwehrenden Brandschutz, bei dem mit spezieller Ausrüstung verschiedenste Brände bekämpft werden. Zwar ist die Zahl der Brandeinsätze weltweit rückläufig, doch ihre Komplexität nimmt zu. Die heutigen Materialien, wie Kunststoffe und andere neuartige Stoffe, fordern von der Feuerwehr, das richtige Löschmittel gezielt und ressourcenschonend einzusetzen. Häufig kommen hierbei auch Atemschutzgeräte zum Einsatz, um die Einsatzkräfte vor gefährlichen Atemgiften zu schützen.

Bergen ist eine der schwierigsten und emotional belastendsten Aufgaben der Feuerwehr. Solange ein Mensch lebt, spricht man von „Retten“, doch beim „Bergen“ handelt es sich immer um Verstorbene. Diese Einsätze sind besonders belastend und werden meist von den erfahrensten Einsatzkräften durchgeführt. Notfallseelsorger stehen den Einsatzkräften bei solchen Einsätzen unterstützend zur Seite. Im Falle von Sachgütern oder Tieren spricht man ebenfalls von „Bergen“, wie beispielsweise bei der Bergung eines Fahrzeugs nach einem Unfall oder eines Tieres, das in eine Grube gefallen ist.

Schützen umfasst vorbeugende Maßnahmen, um Brände und andere Gefahren zu vermeiden. Dazu gehört der vorbeugende Brandschutz bei großen öffentlichen Veranstaltungen durch Brandsicherheitswachen sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung in Form von Vorführungen und Schulungen. Auch bei größeren Bauprojekten wird die Feuerwehr als Sachverständiger hinzugezogen, um Stellungnahmen zum Brandschutz abzugeben. Ebenso gehört der Umweltschutz zu dieser Aufgabe, wie die Eindämmung von Ölunfällen oder der Schutz vor chemischen, biologischen oder atomaren Gefahren.

In den letzten 25 Jahren wurde der Löschzug Legden zu rund 1.200 Einsätzen alarmiert. Auch wenn die Einsatzzahlen von Jahr zu Jahr schwanken, ist insgesamt ein steigender Trend zu erkennen. Besonders bemerkenswert war das Schneechaos 2005, bei dem allein in über 500 Einzelfällen Hilfe geleistet wurde.

Die Einsätze verteilen sich wie folgt: Fast 50% entfallen auf technische Hilfeleistungen, 25% auf Brandeinsätze und 25% auf Fehlalarme. Von den Einsätzen zum Schutz von Menschen entfielen 133 auf Notfälle wie Brände, Verkehrsunfälle und Unfälle am Arbeitsplatz, bei denen Menschen in Gefahr waren. Besonders häufig wurden Einsätze nach Unfällen im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz gefahren. In 142 Fällen rückte die Feuerwehr aufgrund von Ölverschmutzungen oder im Zusammenhang mit gefährlichen Stoffen aus, um Menschen und Umwelt zu schützen.

Fehlalarme, die etwa 25% der Einsätze ausmachen, werden in einem Drittel der Fälle vorsätzlich und böswillig ausgelöst. In den anderen Fällen waren technische Defekte oder Missverständnisse der Grund.

Text (Abgewandelt) / Statistiken: Hermann Uppenkamp